IMMOBILIEN GEBRAUCHT KAUFEN

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Bestandsimmobilien besichtigen und beurteilen

Checkliste Hausbesichtigung: Was muss ich beachten?

Foto: iStockphoto/monkeybusinessimages

Der Kauf einer Gebrauchtimmobilie hat viele Vorteile, birgt aber auch Risiken: Wer Mängel nicht erkennt und voreilig den Kaufvertrag unterzeichnet, hat das Nachsehen. Legen Sie daher viel Wert auf die Besichtigung. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und wie Sie den tatsächlichen Marktwert einer Immobilie ermitteln.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:

  1. Suche und Preisvergleich: Wo liegt Ihr finanzieller Rahmen?
  2. Wohnwunsch-Check: Was sind Ihre Wünsche und Prioritäten?
  3. Die erste Besichtigung: Worauf sollte ich achten?
  4. Gehen Sie auf Nummer Sicher: Schalten Sie einen Bausachverständigen ein

1. Suche und Preisvergleich: Wo liegt Ihr finanzieller Rahmen?

Bevor Sie mit der Suche beginnen, stecken Sie zunächst Ihren finanziellen Rahmengrob fest. Diese Grobkalkulation erleichtert die gezielte Suche: Objekte, die den finanziellen Rahmen sprengen, können Sie dann gleich ausklammern. Das bewahrt Sie vor Kosten, die Ihnen eventuell über den Kopf wachsen.

Vergleichen Sie die Immobilienpreise im Internet über einen längeren Zeitraum und besichtigen Sie verschiedene Standorte. Auch in den Tageszeitungen finden Sie gute Angebote.

Nehmen Sie auch Kontakt zu den Gutachterausschüssen der Gemeinden, Städte und Landkreise auf. Dort erhalten Sie Auskünfte über die gängigen Grundstücks- und Immobilienpreise Ihrer Region. Die Ausschüsse veröffentlichen Grundstücksmarktberichte und Bodenrichtwertkarten. In den Bodenrichtwertkarten finden Sie die Grundstückspreise pro Quadratmeter. Diese können erste Hinweise geben, welche Gegenden preislich günstiger und welche teurer sind.

Auf der Website www.gutachterausschuesse-online.de erhalten Sie nähere Informationen und Kontaktadressen.

Darüber hinaus können auch Makler Anlaufstellen sein. Sie verfügen über regionale Kaufpreissammlungen oder geben preisliche Anhaltspunkte.

2. Wohnwunsch-Check: Was sind Ihre Wünsche und Prioritäten?

Machen Sie den Wohnwunsch-Check: Wie möchten Sie gerne leben?
Foto: epr/BetonBild

Damit Sie sich später im neuen Zuhause wohl fühlen, sollten Sie vorher festlegen, was Ihnen besonders wichtig ist.

Diese kleine Mühe im Vorfeld erleichtert die gezielte Suche nach Ihrem Traumobjekt. Sie müssen sich dabei nicht unbedingt auf eine bestimmte Wohnform (Wohnung, Reihenhaus oder frei stehendes Einfamilienhaus) festlegen. Das ergibt sich oft auch bei der Suche.

Unsere Checkliste hilft, Wohnwünsche zu definieren und Prioritäten zu setzen. Nach jeder Besichtigung sollten Sie die Liste zur Hand nehmen und prüfen, ob das, was Sie gesehen haben, mit Ihren Ansprüchen übereinstimmt.

3. Die erste Besichtigung: Worauf sollten Sie achten?

Nicht nur Lage und Umfeld sind entscheidend, sondern auch, ob die Immobilie an sich Ihren Vorstellungen entspricht. Wir bieten Ihnen eine Checkliste, die Sie auf Ihre Besichtigungstermine mitnehmen können.

Drucken Sie die Checkliste aus und füllen Sie sie nach jedem Besichtigungstermin aus. So erhalten Sie einen guten Überblick darüber, ob die Immobilie Ihren Ansprüchen genügt. Außerdem können Sie anhand der ausgefüllten Fragenkataloge die Angebote gut vergleichen.

  • Lassen Sie sich nicht zu einer schnellen Kaufentscheidung drängen und besichtigen Sie das Haus mehrmals.
  • Nehmen Sie Freunde mit und lassen Sie sich – wenn es sich um ein sanierungsbedürftiges Haus handelt – beim zweiten oder dritten Mal von einem Architekten oder Bauingenieur begleiten, der Erfahrung in der Altbaumodernisierung hat und Schäden erkennen kann.

4. Gehen Sie auf Nummer Sicher: Schalten Sie einen Bausachverständigen ein

Die Heizung sollte genau unter die Lupe genommen werden.
Foto: Bauherren-Schutzbund e.V.

Für den Laien ist der Sanierungsbedarf einer Gebrauchtimmobilie nur schwer einzuschätzen. Wenn Sie unsicher über den Marktwert oder den baulichen Zustand der anvisierten Immobilie sind, können Sie einen Immobilien- bzw. Bausachverständigen einschalten. Er beurteilt und bewertet den Marktwert der Immobilie.

Denn was viele nicht wissen: Ein gebrauchtes Haus wird „gekauft wie gesehen“. Die Einforderung von Schadenersatzansprüchen ist daher nach dem Kauf nur schwer durchzusetzen.

Der Bausachverständige führt mit Ihnen gemeinsam eine Hausbesichtigung durch. Dabei nimmt er den baulichen und technischen Zustand der Immobilie genau unter die Lupe und zeigt Schwachstellen und Mängel auf sowie den sich daraus ergebenden Sanierungsbedarf. Auf dieser Grundlage gibt der Gutachter eine Wertermittlung der Immobilie ab und unterstützt bei den Preisverhandlungen mit dem Verkäufer.