GLAS BEDEUTET AUCH LICHT

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ERFAHRUNGplus: Mehr Licht und Raum

Reportage: Gelungene Wohnraum-Erweiterung

„Hier habe ich fast das Gefühl, mitten im Wald zu sein“, sagt Bauherrin Thea Pahlstedt und lacht. Mit transparenter Architektur hat die Familie Pahlstedt ein Haus aus den 1970er-Jahren um einen lichtdurchfluteten Wohnraum erweitert. Die Geschichte eines gelungenen Anbaus am Hamburger Stadtrand.

Die Situation vor dem Umbau

Reportage Haus mit Glasanbau
Das Haus vor dem Umbau.

Der Klövensteen, ein Waldgebiet an der westlichen Stadtgrenze von Hamburg, ist berühmt für seinen hohen Grünanteil. Eine tolle Wohnlage also. Doch für Familie Pahlstedt hatte der Vorzug des vielen Grüns auch einen entscheidenden Nachteil: Die zahlreichen Bäume und Büsche im Garten des Wohnhauses schufen eine dunkle Atmosphäre. Ein radikales Stutzen oder gar ein Kahlschlag kamen allerdings nicht in Frage, denn an die charmante Flora der teils jahrhundertealten Bäume sollte keinesfalls Hand angelegt werden. Dennoch: Die Familie wollte sich auf Dauer nicht mit dem Schattendasein abfinden.

Die Lösung: Mehr Raum, mehr Licht

„Die Bereiche, in denen sich ein Großteil des Familienlebens abspielt, sollten nicht nur heller, sondern auch großzügiger wirken“, so der Planer Stephan Eggers zu den Vorgaben der Bauherren. „Nach langer Überlegung wurde entschieden, einen eingeschossigen, 45 Quadratmeter großen Anbau im hinteren Grundstücksbereich zu errichten, der sich über eine Gebäudefuge klar vom Bestand absetzt.“

Heute verändert der Anbau den Charakter der einstmals sehr abgeschirmten Hausseite. Mit dem Anbau hat das Gebäude insgesamt an Lichtdurchlässigkeit und Wohnlichkeit gewonnen. Der Glasbau erweitert nicht nur den Wohnraum, sondern leitet auch mehr Helligkeit in die hinteren Zimmer, wodurch diese deutlich aufgewertet werden.

Reportage Hausbeispiel mit Glasanbau
Fotos: Solarlux

Elegant geöffnet

Anbau Hausbeispiel
Umbau: Die Außenmauer des Hauses aus den 1970er-Jahren wurde zum Garten hin geöffnet.

Zunächst wurde die rückseitige Außenmauer in Richtung Garten abgetragen. Vor der dort entstandenen Öffnung wurde ein gläserner Pavillon angesetzt. Seine Stabilität erhält dieser durch einen Rahmen aus einem mit Stahlträgern verstärkten Mauerwerk.

Die Fassade des Pavillons wurde auf zwei Seiten verglast und mit Schiebefenstern versehen, die sich auf großer Fläche und in zwei Richtungen öffnen lassen. So lässt sich das Wohnzimmer bei schönem Wetter im Nu in eine überdachte und windgeschützte Terrasse verwandeln. Ausgeführt wurde die flexible Verglasung mit dem System „cero“ von Solarlux.

„Beide zum Garten gelegenen Gebäudeecken wollten wir transparent auflösen. Deshalb haben wir die Wandflächen raumhoch mit Glaselementen ausgeführt“, so der Architekt. „Die Fronten sollten sich großzügig öffnen lassen und einen schwellenlosen Übergang auf die Terrasse und in den Garten schaffen.“

Raumerweiternd und barrierefrei

Auch wenn die Schiebeelemente geschlossen sind, scheint der Pavillon durch die hohe Transparenz direkt in den Wald überzugehen: Die großflächigen Schiebeelemente werden von äußerst filigranen Profilen eingefasst. Mit 34 Millimetern sind sie gerade so breit wie zwei Finger.

Die Schiebeelemente werden in einer flach eingelassenen, barrierefreien Bodenschiene geführt. Ergänzt wird der Raum mit einem transparenten Oberlicht, das zusätzlich Licht von oben in den Wohnraum leitet. Die Dachfenster können zum Lüften ferngesteuert geöffnet werden.

Helles Zentrum

Der neue Anbau macht den hinteren Bereich des Gebäudes zum Mittelpunkt des Hauses. Er dient heute als Wohnzimmer und Eingang in den Garten. Ganz anders als zuvor konzentriert sich das Leben der Bewohner heute auf die lichte, 45 Quadratmeter große Raumerweiterung.

Glasanbau als Wohnraum mit viel Licht
Der Glasanbau bietet einen lichten Wohnraum, in dem die Natur ganz nahe ist.

Passivhaustauglich und einbruchhemmend

Die Schiebefenster wurden mit einer Dreifachverglasung versehen, die einen Dämmwert von Uw unter 0,80 W/m²K aufweist und damit den Energieverbrauch auf niedrigem Niveau hält. Die Einbruchhemmung RC3 bietet Sicherheit vor ungebetenen Gästen – die Polizei empfiehlt, Bauteile zu verwenden, die mindestens der Klasse RC2 entsprechen.

Hausherr und Planer haben das gemeinsame Ziel erreicht: „Im Ergebnis konnte durch den Anbau ein großzügiger Wohn- und Essbereich neu geschaffen werden. Die Küche erhielt mehr Platz und Großzügigkeit und ist trotz der hohen Bäume hell und freundlich“, so der Architekt.